Der Besuch eines Marders kann teuer werden. Zwar decken moderne Kaskoversicherungen Schäden am Auto durch Marderbiss, aber Folgeschäden am Motor, die nach unentdeckten Kabelschäden entstehen können, sind oft nicht oder nur begrenzt versichert. In der Gebäude- und Hausratversicherung ist der Schutz gegen Tierbissschäden noch die Ausnahme. Schäden, die Autobesitzer und Gebäudeeigentümer zum Teil selbst tragen müssen, gehen jährlich in die Millionen. Aber selbst, wenn eine Versicherung die Kosten übernimmt, sind Marder auf jeden Fall unangenehme Hausgenossen. Nächtliche Geräusche hindern beim Einschlafen, Ausscheidungen riechen und können schlimmstenfalls sogar Krankheiten übertragen.
Die Waffen der Physik
Beim Auto ist eine Absicherung der Wagenunterseite mit Marderdraht eine recht sichere, aber auch kompliziert anzubringende Möglichkeit der Absicherung. Zudem besteht die Gefahr, dass sich die Tiere nach einiger Zeit neu Schlupflöcher suchen. Mit hochfrequenten Ultraschallgeräten gibt es gute Erfahrungen, wenn diese mindestens einen Schalldruck von 100 db(C) erzeugen und in der Frequenz veränderbar sind – dies für den Fall, dass sich der Marder an das Geräusch gewöhnt. Besonders wirkungsvoll sind Hochspannungsgeräte, die Marder mit Stromstößen vertreiben. Sie können aber nur eingesetzt werden, wenn es viele elektrisch leitende Teile am Auto gibt. Durch zunehmenden Einsatz von Kunststoff ist das bei modernen Fahrzeugen leider nicht immer gegeben. Denken Sie außerdem daran, dass Marder unter Naturschutz stehen und von Laien nicht getötet werden dürfen.
Fremde Witterung verdecken, Marder vergraulen
Im häuslichen Bereich sind die beschriebenen Methoden der Marderbekämpfung schwer umsetzbar, weil es um große Flächen mit zahlreichen Einfallstoren geht. Die hierfür angebotenen biologischen Methoden mit Anti-Marder-Pasten, Granulat oder Flüssigkeiten sind für einen ersten Versuch sehr viel einfacher und auch billiger in der Anwendung als ein mechanischer Schutz. Auch beim Auto muss man nicht gleich mit Kanonen auf Spatzen – Verzeihung, Marder – schießen. Statt Hochspannung können Sie es erst einmal mit einer Paste probieren, die sich per Magnetplatte bequem und ohne Verschmutzung des Fahrzeugs aufbringen lässt. Resultieren die Marderbisse aus einer Revierverteidigung, zum Beispiel weil der Pkw tagsüber in einem anderen Marderrevier parkt, wird die Paste dem Marder erstens stinken, zweitens aber auch den fremden Geruch überdecken. Damit besteht keine Notwendigkeit mehr, eigene Stärke durch Bissspuren zu beweisen.
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