Das wichtigste für Eltern ist selbstverständlich das Wohlbefinden ihres Kindes. Wir alle wollen, dass unsere Kinder für das Leben gut vorbereitet sind. Es ist mehr als wahrscheinlich, dass auch Sie mindestens einmal unsicher waren, wie Sie in bestimmten Situationen mit Ihrem Kind reagieren oder vorgehen sollen. Und sicherlich haben Sie bis jetzt viele interessante und plausible Ratschläge gehört, die die verschiedensten Themen betreffen: die Routine beim Zubettgehen, die optimale Lernunterstützung für die Schule, die ideale Förderung von Begabungen, das „Nein“ aus Liebe, die richtige Balance zwischen Grenzen setzen und Freiheiten geben, die Stärkung des Selbstwertgefühls des Kindes, das richtige Interpretieren von Gefühlsausbrüchen oder die Vorgangsweise, wenn ein Geschwisterkind kommt. So viele Situationen es im realem Leben gibt, mindestens so viele Empfehlungen gibt es wohl auch.
Aber was ist es, was uns überhaupt immer wieder in die Lage bringt, in bestimmten Situationen nicht weiter zu wissen? Warum wirken einige Empfehlungen und die anderen nicht?
Hauptgrund dafür ist wohl unsere Vorstellung davon, was das Beste für unsere Kinder wäre; eine Vorstellung, die vor allem, aber nicht nur, von der bedingungslosen Liebe angetrieben wird. Unsere eigene Erfahrungen, Erwartungen, Ängste und unsere momentane Erfüllung im Leben kurbeln diese Vorstellung an, und so schießt sie oft über das Ziel hinaus.
Falls Sie jetzt beginnen, sich unbequem oder gar schuldig zu fühlen – dann hören Sie bitte gleich damit auf! Es ist eine anerkannte Tatsache, dass jeder Mensch auf der Welt seine einzigartige und subjektive Wahrheit über das Leben hat. Wir alle nehmen Dinge sehr unterschiedlich wahr und das ist eigentlich die Basis für unsere Beziehungen – die Beziehung mit unseren Kindern inklusive. So kann es auch passieren, dass wir – während wir versuchen das Beste für unsere Kinder zu tun – in der Tat das machen, was für uns das Beste gewesen wäre, und zwar aus der Sicht unserer eigenen Kindheit oder aus der aktuellen Perspektive als Erwachsene.
Was ist dann der beste Weg, das Zusammenleben mit Ihren Kinder positiv zu gestalten?
- Lernen Sie Ihre eigene Bedürfnisse kennen,
- lernen Sie Ihre eigene Ängste kennen, und
- finden Sie heraus, warum Sie glauben, was Sie glauben.
Erst dann werden Sie in der Lage sein, die subjektiven Bewertungen im Alltag zu erkennen und wach zu sein für die Unterschiede zwischen Ihnen und Ihren Kindern. Anschließend können Sie aus dem Meer von Erziehungsratschlägen die passenden für Sie und Ihre Kinder auswählen, oder diese so abändern, dass sie für Ihre Familie und Ihre Situation relevant sind. Oder Sie werden die Ratschläge nicht mehr brauchen!