Neben der weitverbreitesten Heizungsart mit Gas, heizen rund zwei Millionen Haushalte in Deutschland weiterhin mit Heizstrom. Eine Vielzahl von Anbietern bieten inzwischen spezielle und kostengünstige Wärmestromtarife an, um Verbrauchern auch bei dieser Form des Heizens die Möglichkeit eines idealen Tarifs bereitzustellen. Welche Arten des Heizstromes es gibt und welche Kosten, aber auch Einsparmöglichkeiten damit verbunden sind, erfahren Sie hier.
Was Heizstrom eigentlich ist und welche Geräte sich eignen
Bei Heizstrom, auch Wärmestrom oder Elektrowärme genannt, handelt es sich um elektrische Energie, die in Wärme umgewandelt wird. Mit anderen Worten: Die Wärme kommt aus der Steckdose.
Heizstrom wird unter anderem in Häusern und Wohnungen eingesetzt, die mit Wärmepumpen und Nachtspeicherheizungen ausgestattet sind. Insbesondere die Wärmepumpe ist eine kostengünstige Methode, um Wärme zu erhalten, weswegen sie inzwischen in vielen Haushalten verwendet wird. Für den Einsatz einer Wärmepumpe wird viel Strom benötigt. Deshalb bieten einige Stromanbieter einen gesonderten Vertrag zu besonders günstigen Konditionen an. Um eine Wärmepumpe zudem umweltfreundlich nutzen und CO2 effektiv einsparen zu können, empfiehlt sich die Verwendung von Ökostrom.
Neben Wärmepumpen und Nachtspeicherheizungen kann Heiz- bzw. Wärmestrom ebenso bei einer Elektroheizung, sowie einer elektrischen Fußbodenheizung eingesetzt werden.
Der Unterschied zwischen Nachtspeicherheizungen und Wärmepumpen
Nachtspeicherheizungen waren in den 60er und 70er Jahren eine verbreitete und beliebte Art der Wärmespeicherung und sind in der heutigen Zeit eher selten. Sie kommen überwiegend nur noch in älteren Bauten vor. Der Stromverbrauch wird in der Regel durch zwei Zählwerke zu Hochtarifzeiten (HT) und Niedertarifzeiten (NT) gemessen. Der sogenannte günstigere Niedertarif (auch “Nachtstrom” genannt) wird in der Nacht generiert und in eingebauten Steinplatten gespeichert. Beim täglichen Heizen wird die gespeicherte Wärme dann in den Raum abgegeben. Der Nachteil einer Nachtspeicherheizung ist, dass für den Betrieb eine Menge Strom benötigt wird, weshalb es auch bei Nachtspeicherheizungen möglich ist, einen speziellen Wärmestrom-Vertrag zu günstigeren Konditionen zu erhalten als bei einem Tarif für üblichen Haushaltsstrom.
Eine Wärmepumpenanlage nutzt hingegen die Umgebungstemperatur von entweder Erde, Wasser oder Luft, um Wärmeenergie zu erzeugen und diese anschließend in den Raum abgeben zu können. Verglichen mit einer Erdwärmepumpe oder Wasserwärmepumpe verbraucht die Luftwärmepumpe mehr Strom. Dennoch gilt sie als beliebte Wärmepumpe, da der Installationsaufwand relativ gering ausfällt und sie wahlweise innerhalb oder außerhalb des Hauses installiert werden kann. Bei einer Wasserwärmepumpe fallen die Investitionskosten hingegen höher aus. Der geringe Energieverbrauch gleicht diese jedoch in relativ kurzer Zeit wieder aus. Eine Erdwärmepumpe ist vor allem in der Installation kompliziert, aufgrund der konstanten Erdwärme allerdings besonders effektiv.
Wie bei Nachtspeicheranlagen gibt es ebenso bei Wärmepumpen einen Hochtarif (HT) sowie einen Niedertarif (NT), sodass der Wärmepumpenstrom getrennt vom Haushaltsstrom berechnet werden kann. Moderne Wärmepumpen besitzen häufig nur einen Eintarifzähler. Hierbei gibt es keine Trennung zwischen Heiz- und Haushaltsstrom, weshalb Verbraucher in diesem Fall häufig in den Genuss des NT kommen und dadurch gegenüber Kunden mit einem Zweitarifzähler sogar sparen.
Die Kosten von Wärmepumpen und Nachtspeicherheizungen
Die jährlichen Betriebskosten für Wärmepumpen fallen mit ca. 500 bis 900 Euro im Vergleich zu Nachtspeicherheizungen eher gering aus. Mit dieser umweltfreundlichen Methode der Wärmepumpe ist der Verbraucher vom Energiemarkt und deren Preiserhöhungen unabhängig. Aufgrund der hohen Anschaffungskosten, die durchschnittlich bei etwa 15.000 bis 20.000 Euro liegen, werden für Wärmepumpen vergünstigte Förderprogramme angeboten, wie zum Beispiel Förderungen der KfW, des Bundesausfuhramtes (BAFA), sowie von einigen örtlichen Stromversorger. Zum Vergleich: Die Investitionskosten einer Nachtspeicherheizung liegen nur bei ca. 6.000 bis 12.000 Euro, dafür ist der Stromverbrauch mit durchschnittlichen jährlichen Betriebskosten in Höhe von 1.300 bis 1.900 Euro wesentlich höher und aufgrund erhöhter Kohlenstoffdioxid-Emissionen zudem weniger umweltfreundlich. Die CO2-Emissionswerte von Strom sind mit 633 Gramm Kohlenstoffdioxid pro KWh fast doppelt so hoch als bei Erdgas oder Öl, die bei jeweils nur 244 bzw. 302 Gramm liegen.
Es empfiehlt sich also im Falle einer Neuanschaffung, sich bereits vorher über die längerfristigen Kosten zu informieren.
Unkompliziert den günstigsten Heizstromtarif finden
Grundversorger waren in den vergangenen Jahren dazu verpflichtet, gesonderte Tarife für Wärmepumpenstrom bereitzustellen. Diese Pflicht ist seit dem Sommer 2007 aufgehoben. Dennoch führen Stromversorger weiterhin besonders günstige Tarife für Heizstrom an, wobei die Preise je nach Anbieter sehr stark voneinander abweichen können. Um den passenden Tarif für sich zu finden, empfehlen sich unabhängige und kostenlose Preisvergleiche der verschiedenen Stromanbieter, wie beispielsweise über den Heizstromrechner auf WechselJetzt.de. Haben Sie sich für einen günstigen Tarif entschieden, können Sie mit wenigen Klicks direkt wechseln und Ihren alten Vertrag durch den neuen Stromversorger kündigen lassen.