Unter einer Fürbitte versteht man in den christlichen Kirchen in der Regel die Bitte im Gebet, die für jemand anderen ausgesprochen wird, also nicht zum eigenen Vorteil. Fürbitten können in Gebete eingebaut sein, vorgetragen werden sie in der Regel von Gemeindemitgliedern, die den Dienst des Vorbeters oder der Vorbeterin versehen, manchmal auch vom Priester, von Messdienern oder von ausgewählten Gemeindemitgliedern.
Vom Großen zum Kleinen
Normalerweise werden Fürbitten in einer Form verfasst, die vom großen Ganzen zum Kleinen, Privaten verläuft. In der katholischen Kirche sind es in der Regel vier bis sieben Bitten, die im Gottesdienst gesprochen werden. Die ersten Bitten drehen sich um die Regierenden, um das Heil der ganzen Welt, die Kirche und Notleidende. Danach geht es um das Bistum, die eigene Gemeinde, vielleicht besondere Anliegen in dieser Gemeinde oder sogar einzelne Menschen.
Davon unterscheiden sich die Fürbitten der evangelischen Liturgie: Sie folgen grob dem Aufbau des Vater Unsers. Hier geht es um das Reich Gottes und die Ausbreitung des Evangeliums, anschließend um den Dienst der Kirche, Staat, Gemeinwesen, Haus und Beruf. Anschließend wenden sich die Bitten einzelnen Personen am Rande der Gemeinschaft zu, den Notleidenden und Bedürftigen. Die letzte(n) Bitten befassen sich mit Anliegen der versammelten Gemeinde. Auf der Webseite www.isabella-online.de erfahren Sie noch mehr über den katholischen Glauben.
Taufe: Ein besonderer Gottesdienst
Bei der Tauffeier geht es darum, ein neues Mitglied feierlich in die Gemeinde aufzunehmen und dies durch einen rituellen Gottesdienst zu zeigen. Eingebettet in die Feier der Taufe sind natürlich auch Fürbitten. Eine Fürbitte für eine Taufe (ob evangelisch oder katholisch) kann dem üblichen Schema folgen, muss sie aber nicht. Oftmals wird die Tauffeier nicht allein vom Priester vorbereitet, sondern von Eltern, Freunden und Verwandten des Täuflings. Bei Erwachsenentaufen sind die Täuflinge oft selbst an der Vorbereitung beteiligt. Die Fürbitten der Taufe werden in diesen Fällen ganz individuell passend zum Gottesdienst, zur Lebenslage der Täuflinge, unter Einbezug deren persönlicher Anliegen. Vorgetragen werden sie von Verwandten oder Freunden der Täuflinge.
Beliebt sind Fürbitten, die sich um den Glauben und dessen Entwicklung drehen, die das Verhältnis zwischen Täuflingen und Paten als Anliegen haben oder auf Charakteristika der Täuflinge eingehen. Wenn beispielsweise Jugendliche getauft werden, die sich in einem sozialen Projekt engagieren, sind einige Fürbitten der Taufe auf dieses Projekt bezogen, Bitten um ehrenamtliche Mitarbeiter und dergleichen sind nicht ungewöhnlich. Das gibt der Tauffeier einen jeweils sehr persönlichen Charakter und gibt dem Täufling das Gefühl, vom ersten Augenblick an in der Gemeinschaft angenommen und ernst genommen zu werden.
Fürbitten zur Taufe – Beispiele, die als Anregung dienen können
Solche Taufgebete können, müssen jedoch nicht individuell formuliert werden. Wem es schwerfällt, selbst einen passenden Text zu erstellen, findet hier und im Internet Fürbitten für die Taufe, die als Beispiele, Vorlage oder Anregung aufgegriffen und beliebig verändert werden können. Festgelegte inhaltliche Vorgaben gibt es nicht, jedoch sollte die Bitte dem religiösen Hintergrund und natürlich dem Anlass gerecht werden.
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