„Gold ist nicht alles“ – dieser Spruch ziert den Geldspeicher von Fantastillionär Dagobert Duck in Entenhausen. Und er würde so gar nicht zur geizigsten Ente der Welt passen, stünde nicht noch in kleiner Schrift darunter „Es gibt auch noch Platin“. Das teuerste Edelmetall findet auch im Schmuckdesign Anwendung – genau wie viele andere schöne und deutlich preisgünstigere Alternativen zum Gold.
Gold steht für Beständigkeit
Eheringe aus Gelbgold sind auch heute noch die klassische Wahl vieler Brautpaare. Das Material ist seit vielen tausend Jahren bekannt und repräsentiert Zeitlosigkeit und Werterhalt. Reines Gold ist sehr weich und lässt sich daher nicht gut zu Schmuck verarbeiten. Ringe sind deshalb aus Legierungen gefertigt. Dem Gold werden zum Beispiel Kupfer oder Silber beigemischt. Der Reinheitsgrad wird entweder als Bruchteil von Tausend angegeben oder in Karat, wobei 24 Karat reines Gold ist. Beispielsweise hat Gold 333 ein Drittel Goldanteil und entspricht damit acht Karat (ein Drittel von 24). Gold gibt es neben dem charakteristischen Gelb auch in anderen Farben. Weißgold, Graugold, Roségold oder Rotgold entstehen durch die verschiedenen Mischungsanteile der Legierungen und können farblich sehr schön kombiniert werden. Gold ist zwar beständig gegen Umwelteinflüsse, je nach Reinheitsgrad sind aber im Lauf der Jahre Gebrauchsspuren durch mechanische Einflüsse normal. Am Ehering lassen sie sich als Erinnerung an gemeinsam durchlebte Höhen und Tiefen verstehen.
Platin hat eine kleine Schwester
Platin ist wesentlich widerstandsfähiger als Gold. Es besticht zudem durch einen auffälligen weißen Glanz. Mit einem Reinheitsgrad von 95 % ist Schmuck aus Platin auch von Allergikern problemlos zu tragen. Aber Platin ist schwer zu fördern – aus einer Tonne Gestein werden gerade einmal zwei Gramm Platin gewonnen. Außerdem ist die Nachfrage für technische Anwendungen groß. Deshalb weichen viele Brautpaare auf Palladium aus. Es gehört zur Platin-Familie und weist ähnlich gute Eigenschaften auf, ist aber wesentlich leichter und zudem auch billiger, weil die Nachfrage geringer ist. Weiß- und Graugold entstehen übrigens auch durch Beimischung von Palladium. Diese Legierung ist wesentlich weniger empfindlich gegen Kratzer und Schrammen als Ringe mit hohem Anteil an Gelbgold oder Silber. Vor allem Silber ist wegen der geringeren Haltbarkeit nur für Verlobungsringe mit kurzer Tragezeit geeignet. Ringe aus Platin, Palladium oder entsprechenden Legierungen werden zwar allgemein für helle Hauttypen empfohlen, aber auch der Kontrast des Materials zu dunkler Haut ist ein echter Hingucker.
Hightech-Ringe aus Titan, Carbon oder Edelstahl
Darf es ein Ehering aus ganz außergewöhnlichem Material sein? Titan ist aus Medizintechnik und Raumfahrt bekannt. Es ist robust, auch gegen Temperatureinflüsse und Korrosion, und trotzdem sehr leicht. Titan lässt sich mit anderen Materialien sehr gut zu zweifarbigen Ringen kombinieren. Das gilt auch für das schwarze Carbon, das gern zusammen mit Gelbgold-Legierungen verwendet wird. Edelstahl klingt zwar nach billigem und eher klobigem Schmuck, aber das ist ein Vorurteil. Ein guter Handwerker wird aus Edelstahl kleine Kunstwerke schaffen, in die auch Edelsteine eingesetzt werden können. Das geht auch im Nachhinein, wenn das Hochzeitsbudget schon anderweitig verplant ist.
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