Die Betreuung eines demenzkranken Elternteils oder Ehepartners gehört zu den anspruchsvollsten Aufgaben im Bereich häusliche Pflege. Dennoch übernehmen viele Angehörige gerne die 24-Stunden-Pflege, um ein Verbleiben im bisherigen Umfeld zu ermöglichen. Dies ist gerade bei einer Demenzerkrankung von großer Wichtigkeit, da der gewohnte Alltag und die vertrauten Menschen Sicherheit vermitteln und so den Verlust der Selbständigkeit verlangsamen.
Auch auf die Psyche des Betroffenen wirkt sich eine Betreuung im eigenen Zuhause positiv aus. Damit pflegende Angehörige durch die Betreuung nicht überlastet werden und die Demenzkranken im Alltag keinen Gefahren ausgesetzt sind, können verschiedene Vorkehrungen getroffen werden.
Sicherheit im Alltag
Oberstes Gebot im Zusammenleben mit Demenzkranken ist Sicherheit. Selbst eigentlich harmlose Alltagsgegenstände können für die Erkrankten eine Gefahr darstellen. Dies gilt nicht nur für Offensichtliches wie Messer und Elektrogeräte, sondern auch für Türen und Möbel. Deshalb sollten an allen Gefahrenstellen Sicherheitsvorrichtungen angebracht werden, wie sie im Fachhandel angeboten werden. Insbesondere am Herd, aber auch an kleineren Haushaltsgeräten können Sicherheitsschalter mit Abschaltautomatik verhindern, dass es zu einer Überhitzung und dadurch zu einem Brand kommt. Sicherungen an Schubladen und Schranktüren machen den unbemerkten Zugriff auf Messer und Putzmittel unmöglich. Außerdem können Bewegungsmelder die Angehörigen warnen, wenn der Demenzkranke das Haus verlassen möchte.
Unterstützung für pflegende Angehörige
Wenn ein nahestehender Mensch an Demenz erkrankt ist, erfordert die Betreuung zu Hause nicht nur Zeit und Energie. Auch die seelische Belastung der betreuenden Angehörigen ist nicht zu unterschätzen, denn mit der Erkrankung gehen oft auch drastische Persönlichkeitsveränderungen einher. Häufig werden zuvor liebenswürdige Menschen aggressiv, und wenn die eigenen Kinder nicht mehr erkannt oder mit anderen Personen verwechselt werden, kann dies ebenfalls schmerzhaft sein. Deshalb sollten sich pflegende Angehörige möglichst schon dann Hilfe und Unterstützung suchen, bevor bei ihnen Anzeichen für eine Überlastung auftreten. Vielerorts werden beispielsweise spezielle Pflegekurse für die Angehörigen von Demenzkranken angeboten. Es kann auch sinnvoll sein, zumindest zeitweise auf die Pflege von Demenzkranken spezialisierte Betreuungskräfte aus Polen oder anderen osteuropäischen Ländern zu beschäftigen, um in der so gewonnenen Freizeit Kraft für die anstehenden Aufgaben schöpfen zu können.
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