Schwangerschaftszucker (Gestations-Diabetes) ist eine Störung des Zuckerstoffwechsels. Bei dieser Form der Diabetes tritt erstmalig in der Schwangerschaft auf, zuvor war der Blutzuckerspiegel immer normal. Diese Erkrankung zählt zu den häufigsten Komplikationen während einer Schwangerschaft – knapp zehn Prozent der Schwangeren entwickeln einen Gestations-Diabetes.
Veränderung des Kohlehydratstoffwechsels
In der Schwangerschaft wird der Stoffwechsel der werdenden Mutter mehr belastet. Eine mäßige Erhöhung des Blutzuckers (Glucose) ist normal. Das werdende Kind braucht Glucose als Energiequelle, der Überschuss wird durch vermehrte Insulinausschüttung normalisiert. Wird die Insulinausschüttung geringer, was bei Gestations-Diabetes ungefähr ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel vorkommt, steigen die Blutzuckerwerte an. Ausführliche Informationen zum Thema Diabetes erhalten Sie unter www.fkdb.net, der Seite der Fachkommission Diabetes in Bayern e.V.
Gefährdung von Mutter und Kind
Durch erhöhten Blutzucker kann das Kind im Mutterleib übermäßig groß werden oder gar versterben. Bei zu großen Kindern steigt das Komplikations-Risiko für Mutter und Kind bei der Entbindung enorm, danach besteht erhöhte Gefahr von Stoffwechsel- und Atemstörungen beim Kind. Ein nicht behandelter Schwangerschaftszucker kann bei der Schwangeren zu vermehrten Harnweginfekten oder einer Bluthochdruck-Erkrankung führen – im schlimmsten Fall auch zu einer Schwangerschaftsvergiftung (Eklampsie). Knapp fünfzig Prozent der Mütter entwickeln später eine bleibende Diabetes mellitus.
Behandlung
Meist kann der erhöhte Blutzuckerspiegel mit einfachen Maßnahmen wie einer konsequente Ernährungsumstellung (Kohlehydrat-Reduktion) und viel Bewegung deutlich gesenkt werden. Wenn das nicht ausreicht wird eine Insulintherapie durchgeführt.
Damit man als Mensch mit Diabetes seinen Blutzuckerwert, den man ja nicht unbedingt direkt spürt, auch kennt und danach handeln kann, sollten regelmäßige Blutzuckermessungen durchgeführt werden. Selbst seinen Blutzuckerwert jederzeit mit einem eigenen Blutzuckermessgerät zu bestimmen, bedeutet auch Freiheit und Gestaltung seines Lebens. Den Blutzucker messen hilft dabei, mit der Krankheit besser umzugehen.
Mehr Informationen rund um die Gesundheit finden Sie auf der Seite www.gesundheitspraevention-essen.de, die insbesondere für Eltern Kurse anbietet, die helfen sollen, Krankheiten und Notfällen vorzubeugen.
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