Weil Masern zu den Kinderkrankheiten zählen, werden sie von vielen für harmlos gehalten. Dies sind sie jedoch keineswegs, denn sie sind nicht nur so ansteckend, dass man sich häufig damit bereits im Kindesalter infiziert, sondern können auch gravierende Folgen haben. Die Masern-Impfung kann jedoch wirksam davor schützen.
Masern sind eine schwerwiegende Erkrankung
Wie alle Kinderkrankheiten sind auch Masern hochansteckend. Menschen, die die Krankheit selbst noch nicht durchgemacht haben und auch nicht dagegen geimpft wurden, erkranken mit fast hundertprozentiger Wahrscheinlichkeit daran, wenn sie mit einer infizierten Person in Kontakt kommen. Besonders tückisch ist dabei, dass ein Infizierter bereits einige Tage bevor der maserntypische Ausschlag auftritt, ansteckend ist.
Etwa acht bis zehn Tage nach einer Ansteckung treten zunächst grippeähnliche Symptome mit Fieber, Entzündungen der Schleimhäute und Husten und Schnupfen auf. Erst nach weiteren vier bis acht Tage breitet sich ein roter Ausschlag auf der Haut aus. Zusätzliche Komplikationen sind auf Grund der mit der Masernvirusinfektion einhergehenden Immunschwäche nicht selten. Besonders häufig sind Durchfälle, Mittelohrentzündungen und Lungenentzündungen. Bei etwa ein bis zwei von tausend Masernerkrankungen kommt es sogar zu einer Hirnhautentzündung. Die Folge können schwere Behinderungen und sogar der Tod sein.
Impfangst ist unberechtigt
Bereits seit den Siebzigern des vergangenen Jahrhunderts stehen effektive und sichere Impfstoffe gegen Masern zur Verfügung. Geimpft werden können Babys ab dem 11. Monat, in Ausnahmefällen ab dem 9. Monat. Mögliche Komplikationen im Zusammenhang mit Masernimpfungen sind nur selten und in keinster Weise schwerwiegend. Trotzdem hat sich in der jüngeren Vergangenheit eine gewisse Impfskepsis verbreitet. Immer weniger Eltern lassen ihre Kinder gegen Masern impfen, da sie die Erkrankung für eine harmlose Kinderkrankheit halten und mögliche Impfschäden befürchten. Dies hat in den letzten Jahren zu erneuten Masernausbrüchen in Deutschland geführt – betroffen waren auffällig häufig auch Jugendliche und junge Erwachsene.
Fatal: Impfgegner riskieren nicht nur die Gesundheit ihrer eigenen Kinder, sondern sind letztendlich dafür verantwortlich, wenn Babys, die noch nicht geimpft werden konnten, mit Masern angesteckt werden und schwer erkranken. Mit der Kampagne „Masern sind kein Kinderkram“ möchte die bayerische Gesundheitsministerin Melanie Huml einen Betrag zur Aufklärung der Bevölkerung über den Nutzen der Masernschutzimpfung leisten. Ziel der Kampagne des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege, die insbesondere die jüngere Zielgruppe erreichen soll, ist das Erreichen einer Masernimmunität bei 95% der Bevölkerung.
Wer nach 1970 geboren ist und noch gar nicht oder erst einmal gegen Masern geimpft wurde, sollte sich impfen lassen – es sei denn, man hat bereits eine Masernerkrankung durchlitten, dann ist Immunität gegeben. Da dies fast alle vor 1970 geborenen Erwachsenen betrifft, gilt diese Impfempfehlung nur für später Geborene.
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